Hamburg: Ein Wochenende am Wasser

Hamburger Hafen mit Elbphilharmonie

Hamburg, die Perle an der Elbe, ist eine Stadt der Kontraste: maritimes Flair trifft auf urbanes Leben, historische Architektur auf moderne Bauten, Traditionen auf Trends. Mit ihrer Nähe zum Wasser, den zahlreichen Brücken und dem weltberühmten Hafen bietet die Hansestadt ein einzigartiges Reiseerlebnis. Dieser Guide zeigt Ihnen, wie Sie in nur 48 Stunden das Beste aus Ihrem Hamburg-Wochenende herausholen.

Tag 1: Hamburgs maritime Seele entdecken

Morgens: Start am Hafen

Beginnen Sie Ihren Hamburg-Besuch dort, wo das Herz der Stadt schlägt: am Hafen. Die St. Pauli Landungsbrücken sind der ideale Ausgangspunkt für Ihre Erkundungstour. Von hier aus haben Sie einen beeindruckenden Blick auf die Elbe, die Hafenkräne und die vorbeiziehenden Schiffe.

Für einen ersten Überblick empfiehlt sich eine Hafenrundfahrt (ca. 1 Stunde). Diese führt Sie vorbei an den imposanten Containerterminals, den historischen Speichern der Speicherstadt und der modernen HafenCity mit der Elbphilharmonie als Wahrzeichen. Die Schiffsführer erzählen dabei anschaulich von der Geschichte und Bedeutung des Hamburger Hafens.

Insider-Tipp: Die Barkassen von "Barkassen-Meyer" werden von echten Hamburger Originalen gesteuert, die mit lokalem Humor die Tour bereichern.

Mittags: Fischmarkt und Fischbrötchen

Nach der Hafenrundfahrt ist es Zeit für eine kulinarische Stärkung. Das traditionelle Mittagessen in Hamburg ist das Fischbrötchen. Am besten schmeckt es direkt vor Ort an einer der zahlreichen Buden entlang der Landungsbrücken. Besonders empfehlenswert ist "Brücke 10", wo Sie verschiedene Variationen von Matjes bis Krabben genießen können.

Wenn Sie an einem Sonntagmorgen in Hamburg sind, sollten Sie unbedingt den berühmten Hamburger Fischmarkt besuchen (von 5 bis 9:30 Uhr). Das quirlige Treiben mit den marktschreienden Händlern ist ein Erlebnis, selbst für Langschläfer. In der Fischauktionshalle findet parallel ein Jazz-Frühschoppen statt – perfekt, um den Morgen bei Live-Musik ausklingen zu lassen.

Nachmittags: Speicherstadt und HafenCity

Vom Hafen aus ist es nur ein kurzer Spaziergang zur Speicherstadt, dem größten zusammenhängenden Lagerhausdistrikt der Welt. Die neogotischen Backsteingebäude, die auf Eichenpfählen im Wasser stehen, gehören seit 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die schmalen Wasserstraßen und die stimmungsvolle Beleuchtung der Gebäude bieten fantastische Fotomotive.

In der Speicherstadt befinden sich auch einige der interessantesten Museen Hamburgs:

  • Das Miniatur Wunderland, die größte Modelleisenbahn der Welt, ist faszinierend für Besucher jeden Alters mit seinen detailreichen Landschaften und technischen Finessen.
  • Das Speicherstadtmuseum gibt Einblicke in die Geschichte des Handels und der Lagerung von Waren wie Kaffee, Tee und Gewürzen.
  • Das Hamburg Dungeon präsentiert die dunklen Seiten der Hamburger Geschichte auf unterhaltsame Weise.

Anschließend sollten Sie einen Spaziergang durch die angrenzende HafenCity machen, eines der größten städtebaulichen Projekte Europas. Hier sehen Sie, wie Hamburg die Verbindung von Tradition und Moderne meistert. Highlight ist die Elbphilharmonie, deren Aussichtsplattform "Plaza" einen spektakulären Blick über Stadt und Hafen bietet. Der Eintritt zur Plaza ist kostenlos, allerdings sollten Sie vorab ein Zeitfenster online reservieren.

Abends: St. Pauli und Reeperbahn

Nach einem Tag voller maritimer Eindrücke ist es Zeit, das berühmt-berüchtigte Nachtleben Hamburgs zu erkunden. Das Viertel St. Pauli mit der Reeperbahn, Deutschlands bekanntester Vergnügungsmeile, erwacht nach Einbruch der Dunkelheit zum Leben.

Beginnen Sie den Abend mit einem Abendessen in einem der vielen Restaurants. Von traditioneller deutscher Küche im "Freudenhaus" bis zu internationalen Spezialitäten ist für jeden Geschmack etwas dabei. Danach können Sie durch die vielen Bars, Clubs und Musikkneipen ziehen.

Insider-Tipp: Die Große Freiheit mit Clubs wie dem Kaiserkeller und dem Indra Club, wo die Beatles ihre Karriere begannen, ist ein Muss für Musikliebhaber. Weniger touristisch und authentischer geht es in den Seitenstraßen wie der Talstraße oder dem Hans-Albers-Platz zu.

Tag 2: Vom Stadtpark bis zur Alster

Morgens: Frühstück und Stadtpark

Starten Sie den zweiten Tag mit einem ausgiebigen Frühstück im Stadtteil Winterhude. Das Café "May" oder das "Café Kropka" bieten köstliche Brunchvariationen in gemütlicher Atmosphäre.

Anschließend empfiehlt sich ein Spaziergang durch den Hamburger Stadtpark, eine grüne Oase im Norden der Stadt. Der 148 Hektar große Park mit seinem Planetarium im Wasserturm, dem kleinen See und den weitläufigen Wiesen ist ideal, um frische Luft zu tanken und dem Großstadttrubel kurz zu entfliehen.

Mittags: Alster und City

Vom Stadtpark aus erreichen Sie mit der U-Bahn schnell das Stadtzentrum rund um die Alster. Die Binnen- und Außenalster, zwei durch die Kennedy-Brücke getrennte Seen mitten in der Stadt, prägen das Stadtbild Hamburgs maßgeblich.

Eine Alsterrundfahrt mit den weißen Alsterdampfern bietet eine entspannte Möglichkeit, die prächtigen Villen am Ufer und die Skyline der Stadt vom Wasser aus zu bewundern. Alternativ können Sie auch zu Fuß den etwa 7 km langen Weg rund um die Außenalster spazieren.

Nach der Alsterfahrt ist ein Bummel durch die Innenstadt angesagt. Die Einkaufspassagen wie die "Europa Passage" oder das traditionelle "Alsterhaus" laden zum Shoppen ein. Architektonisch interessant sind das historische Rathaus am Rathausmarkt und die fünf Hauptkirchen der Stadt, allen voran der "Michel" (St. Michaelis), Hamburgs Wahrzeichen.

Insider-Tipp: Im Innenhof des Rathauses finden je nach Jahreszeit verschiedene Veranstaltungen statt, von Weihnachtsmärkten bis hin zu Weinproben im Sommer.

Nachmittags: Szeneviertel erkunden

Am Nachmittag sollten Sie unbedingt eines der trendigen Viertel Hamburgs erkunden:

  • Schanzenviertel: Einst Arbeiterviertel, heute eines der angesagtesten Quartiere mit zahlreichen Cafés, Boutiquen und Bars. Die Mischung aus alternativer Kultur und Kreativszene macht den besonderen Charme aus.
  • Karolinenviertel: Direkt neben der Schanze gelegen, ist das "Karo-Viertel" bekannt für individuelle Modegeschäfte und kleine Designer-Läden.
  • Ottensen: Das ehemalige Arbeiterviertel im Bezirk Altona hat sich zu einem lebendigen Stadtteil mit kultureller Vielfalt entwickelt. Besonders die Bereiche rund um den Alma-Wartenberg-Platz und die Bahrenfelder Straße sind einen Besuch wert.

Hier können Sie in einem der vielen Cafés einkehren und das bunte Treiben auf den Straßen beobachten. Besonders empfehlenswert: Ein Stück selbstgebackenen Kuchen im "Café Koppel" oder ein Craft Beer in der "Alten Rinderschlachthalle".

Abends: Kulinarischer Ausklang

Für den letzten Abend in Hamburg bieten sich mehrere Optionen an:

  • Ein Dinner mit Blick auf den Hafen im Restaurant "Carls an der Elbphilharmonie"
  • Traditionell norddeutsch im "Fischereihafen Restaurant" mit frischen Fischspezialitäten
  • International im "Parlament" unter dem Hamburger Rathaus

Wer noch Energie hat, kann den Abend in einer der vielen Bars an der Außenalster ausklingen lassen oder ein Konzert in der Elbphilharmonie besuchen (Karten sollten jedoch weit im Voraus gebucht werden).

Praktische Tipps für Ihren Hamburg-Besuch

Fortbewegung in der Stadt

Hamburg verfügt über ein hervorragendes öffentliches Verkehrsnetz aus U-Bahn, S-Bahn, Bussen und Fähren. Die Fährlinie 62 von den Landungsbrücken nach Finkenwerder ist besonders reizvoll und mit dem HVV-Ticket nutzbar – quasi eine kleine Hafenrundfahrt zum Preis eines Bustickets.

Die Hamburg CARD ist für Touristen empfehlenswert: Sie bietet unbegrenzte Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Rabatte bei vielen Attraktionen und Führungen.

Beste Reisezeit

Hamburg kann das ganze Jahr über besucht werden, aber die Sommermonate von Mai bis September bieten die besten Bedingungen, um die wasserreiche Stadt zu genießen. Im Dezember sind die Weihnachtsmärkte, besonders der historische vor dem Rathaus, ein besonderes Highlight.

Beachten Sie, dass Hamburg eine regnerische Stadt sein kann – ein Regenschirm oder eine wasserdichte Jacke sollte immer dabei sein, egal zu welcher Jahreszeit Sie reisen.

Hamburg mit Kindern

Für Familien bietet Hamburg zahlreiche Attraktionen:

  • Das Miniatur Wunderland begeistert mit seinen detailreichen Modellwelten
  • Der Tierpark Hagenbeck, ein traditioneller Zoologischer Garten ohne Gitter
  • Das Hamburg Dungeon für etwas ältere Kinder
  • Eine Hafenrundfahrt mit den DUCK-Touren in einem amphibischen Fahrzeug

Fazit: Hamburg in 48 Stunden

Ein Wochenende in Hamburg reicht natürlich nicht aus, um alle Facetten dieser vielseitigen Stadt zu entdecken. Doch mit diesem Guide erleben Sie die Highlights und bekommen einen guten ersten Eindruck von der maritimen Atmosphäre, der hanseatischen Kultur und dem urbanen Flair der Elbmetropole.

Hamburg hat eine ganz eigene Anziehungskraft: Das Wasser ist allgegenwärtig, die Architektur beeindruckend und die Kulturszene lebendig. Die Kombination aus Hafenromantik, hanseatischer Eleganz und weltoffener Atmosphäre macht den besonderen Charme der Stadt aus.

Eines ist sicher: Nach einem Wochenende in Hamburg werden Sie verstehen, warum die Hamburger so stolz auf ihre "schönste Stadt der Welt" sind – und warum viele Besucher immer wieder zurückkehren.